Wassertipps

Wasser ist kein begrenzter Rohstoff wie beispielsweise Kohle und Erdöl. Im Wasserkreislauf kehrt es immer wieder zu uns zurück. In einem wasserreichen Land wie Deutschland ist das Wassersparen daher nicht das vordringlichste Ziel einer nachhaltigen Wasserbewirtschaftung. Wir können das gesparte Wasser nicht auf ein Bankkonto einzahlen und dort für „schlechte Zeiten“ aufbewahren. Bei der Verwendung sollten wir unser Augenmerk vielmehr darauf richten, Wasser möglichst wenig zu belasten.

Kammer II

Wassersparen hat Grenzen

Etwa 80 bis 90 Prozent der Kosten eines Wasserversorgungsunternehmens sind mengenunabhängige Fixkosten, dazu gehören unter anderem Aufwendungen für das Rohrleitungsnetz. Sinkt also der allgemeine Wassergebrauch, bedeutet dies einen Anstieg des Kubikmeterpreises, da die anfallenden festen Kosten auf eine kleinere Zahl von Kubikmetern umgelegt werden müssen.

Eine weitere Reduzierung des häuslichen Wassergebrauches ist zwar denkbar, jedoch nicht in jedem Fall vorteilhaft. So muss zum Beispiel das Trinkwassernetz immer einen gewissen Wasserdurchsatz aufweisen, denn längere Standzeiten würden die Trinkwasserqualität beeinträchtigen. Das zwingt die Wasserversorgungsunternehmen zum Handeln: sie müssen das Leitungsnetz häufiger spülen, selbstverständlich mit Trinkwasser. Zu einer tatsächlichen Trinkwassereinsparung kommt es nicht und die Kosten für die Reinigungsmaßnahmen werden über den Trinkwasserpreis an die Kunden weitergegeben.

Zum Verschwenden zu schade

Die folgenden Tipps können helfen, unnötige Wasserverluste zu vermeiden. Dabei brauchen Sie keinesfalls Einbußen bei Hygiene und Komfort hinzunehmen.
 

  • Wechseln Sie defekte Dichtungen an Wasserhähnen und Toilettenspülkästen aus. Der stets tropfende Hahn oder eine Toilette, die nicht „dicht hält“, können so viel Wasser „verbrauchen“ wie eine vierköpfige Familie.
  • Beim Zähneputzen, Rasieren und Händewaschen den Wasserhahn nicht unnötig laufen lassen.
  • Wasch- und Geschirrspülmaschinen nur voll beladen anstellen, auf die Vorwäsche bzw. das Vorspülen kann häufig verzichtet werden.
  • mit niedrigerer Temperaturen waschen
  • wenig oder besser überhaupt keinen Weichspüler verwenden
  • Ihr Waschmittel entsprechend des Wasserhärtebereiches dosieren
  • Sparsame Spülkästen für das WC benötigen heute nur noch sechs Liter Wasser und sind mit einer Spartaste ausgestattet, die eine Wasserunterbrechung ermöglicht. Das Toilettenbecken muss jedoch an die verringerte Wassermenge angepasst sein, sonst wird es nicht mehr richtig ausgespült. Der Fachhandel hilft gerne weiter.
     

…noch ein Tipp zum Thema Wasserverbrauch….

Wir möchten Sie erneut in Ihrem eigenen Interesse ermuntern, regelmäßig d.h. am besten monatlich, Ihren Wasserzähler selbst abzulesen und zu kontrollieren (bei keiner Abnahme von Wasser muss der Zähler stillstehen). Beim Vergleich der monatlichen Ablesestände können Sie schnell Unregelmäßigkeiten feststellen. Sie ersparen sich dadurch unliebsame Überraschungen bei der Jahresabrechnung. Die häufigste Ursache für Wasserverlustmengen sind Undichtigkeiten an WC-Spülkästen und Überdruckventilen bei der Warmwasserbereitung. Regelmäßige Kontrolle hilft Geld und Ressourcen sparen. Wir verweisen hierzu auf unsere Wasserabgabe- und Entwässerungssatzung mit den jeweiligen Beitrags- und Gebührensatzungen, wonach entstandene Schäden und Verluste nach der Zählereinrichtung der Grundstückseigentümer zu tragen hat.
 

Regenwassernutzung im Haushalt

Regenwassernutzungsanlagen werden oft mit dem Argument gekauft, man wolle die Ausgaben für das Trinkwasser senken und durch die eingesparten Wasserkosten auf Dauer einen Gewinn erzielen.

Die Käufer unterschätzen bei diesen Überlegungen häufig den Preis für eine vernünftig konzipierte Anlage sowie den laufenden Aufwand. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen belegen: Der Einbau einer Regenwassernutzungsanlage ist fast immer ein wirtschaftliches Zuschussgeschäft.

Wenn Sie sich für die Nutzung von Regenwasser entscheiden, müssen Sie eine dauerhafte und strikte Trennung von Trink- und Regenwassernetz gewährleisten. Sonst ist die Qualität Ihres Trinkwassers und damit Ihre Gesundheit gefährdet. Der Verbraucher bzw. der Hauseigentümer steht hier für die Qualität des Wassers in der Verantwortung. Beim Einbau einer entsprechenden Anlage sind zahlreiche Vorschriften zu beachten. Eine Regenwassernutzungsanlage ist daher vom qualifizierten Handwerker einzubauen.

Die Anlage ist vor Inbetriebnahme den Stadtwerken Füssen anzuzeigen. Das gilt ebenfalls für bereits bestehende Regenwassernutzungsanlagen.
Das in der Regenwasserzisterne gesammelte Wasser wird in der Fachliteratur häufig als Dachablaufwasser bezeichnet. Dies weist darauf hin, dass es sich in seiner Zusammensetzung deutlich vom Regenwasser unterscheidet. Auf dem Weg in die Zisterne löst das Wasser von den Dachflächen zahlreiche Verunreinigungen: Schwermetalle sowie Bakterien und Krankheitserreger (z.B. Vogelkot).

Zur Bewässerung von Garten und Balkonpflanzen gibt es nichts Besseres als Regenwasser – da sind sich alle Experten einig. Fangen Sie das Wasser in einer Regentonne auf. Bei einigen Dachmaterialien, etwas Bitumen und Metall, sollten Sie das gesammelte Regenwasser jedoch nicht für die Gemüsebewässerung verwenden.

Wer den Wasserhaushalt positiv beeinflussen und den natürlichen Wasserkreislauf unterstützen möchte, sollte das ablaufende Regenwasser nicht in den Kanal einleiten. Bei der Regenwasserversickerung wird dieses Wasser über die belebte Bodenzone dem Grundwasser zugeführt.

Weitere Informationen erhalten Sie direkt bei den Stadtwerken Füssen…