Kanalsanierung in Bad Faulenbach durch die Stadtwerke Füssen

Kanalsanierung in Bad Faulenbach durch die Stadtwerke Füssen

 

Wie aus einem flachen weißen Schlauch ein robustes Kanalrohr wird, das kann man derzeit in Füssen, Bad Faulenbach beobachten. Dort ist im Auftrag der Stadtwerke Füssen die Firma Diringer und Scheidel aus Oberösterreich tätig, um den letzten Bauabschnitt des Ortsteils zu sanieren. 768 Meter Mischwasserkanäle und 142 Meter Anschlussleitungen sind es bei dieser Maßnahme, die bis Ende Oktober 2024 abgeschlossen sein soll.

 

Durch dieses spezielle Verfahren bleiben größere Tiefbauarbeiten den Bürgerinnen und Bürgern somit erspart, denn die Kanalsanierung führen die Stadtwerke seit über 20 Jahren vorrangig mit einem sogenannten Inlinersystem durch. Dabei handelt sich um ein Rohr-in-Rohr-System, bei dem ein zusammengelegter, speziell für die betreffende Kanalstrecke gefertigter Schlauch mit einer Winde durch das zu sanierende Kanalstück gezogen wird. Anschließend wird dieser mit Druckluft aufgebaut und aufgehalten, sodass sich das neue Rohr exakt in das vorhandene Rohr einlegt. Das Aushärten des Schlauches – bestehend aus in Harz getränkten Glasfasermatten – erfolgt durch Wasserdampf.

„Mit dem Inlinerverfahren bedienen wir uns einer bewährten Technik und haben im Vergleich zur konventionellen offenen Bauweise bei deutlich reduzierter Inanspruchnahme von Flächen und daraus resultierender Verkehrsbehinderung eine bemerkenswerte Reduktion der Baukosten“ so der Werkleiter der Stadtwerke Füssen, Helmut Schauer. Die Sanierung kostet jetzt pro Meter 400 Euro, in offener Bauweise sind es rund 1.100 Euro pro Meter.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist natürlich die Beseitigung von Schäden. „Der größte Schaden entsteht dadurch, dass durch Undichtigkeit des Kanalrohrs Fremd- oder Grundwasser ins Kanalnetz kommt und in die Kläranlage transportiert wird“, führt Helmut Schauer aus. Das verursacht erhebliche Pump- und Reinigungskosten. Die Instandsetzung der Rohre ist daher nicht nur gut für die Umwelt, sondern senkt auch die Betriebskosten der Kläranlage. Weiterhin wird die statische Tragfähigkeit und Betriebssicherheit des Kanalsystems wieder langfristig gesichert.

Das Einziehen der Schläuche ist dabei nur ein kleiner Baustein der insgesamt sehr komplexen Maßnahme. Vor ein paar Wochen ist ein Fräsroboter durch den Kanal gefahren, um Schäden zu beseitigen. Zudem wurden alle Zuläufe eingemessen. Schließlich müssen diese, wenn das neue Rohr verlegt ist, wieder aufgefräst und dicht an den Kanal angebunden werden. Hinzu kommt im Nachgang die Sanierung der 37 Schächte, die die Maßnahme abschließt. „Die Anwohner werden in den nächsten Wochen verschiedene Fahrzeuge sehen, die jeweils einen Teil der Arbeiten übernehmen“, erklärt Helmut Schauer, „Insgesamt fällt die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger aufgrund dieser sogenannten geschlossenen Bauweise aber sehr gering aus.“